800 Jahr Swister Turm

(Es gilt das gesprochene Wort.)

Sehr geehrter Herr Burghof,

Liebe Freunde, Fans und Förderer des Swister Turms, Sehr geehrte Damen und Herren,

zur 800-Jahr-Feier unseres Swister Turms begrüße auch ich Sie alle von Herzen im Forum der Gesamtschule.

Als Bürgermeisterin ist es mir eine Ehre anlässlich des 800-jährigen Jubiläums ein Grußwort an Sie zu richten.

Das Swister Türmchen, wie es liebevoll genannt wird, hat seinen Platz nicht nur auf dem Swister Berg. Es hat auch 1972 Eingang in das Wappen unserer Gemeinde gefunden. Seitdem stehen der Swister Turm und das Lommersumer Gerichtssiegel von 1675 für die zusammengeschlossene Gemeinde namens Weilerswist.
Der Swister Turm und „sein direktes Umfeld“ sind Zeugen für eine lange, spannende und wechselvolle Geschichte, die ihre Auswirkung bis heute hat.

Eine der wichtigsten historischen Wendemarken war sicher der Zeitpunkt, als das Kölner Erzbistum durch Heirat evangelisch wurde. Die Dörfer wurden während der Zeit der churkölnischen Kriege ausgeraubt. So auch das Dorf auf dem Swister Berg. Die übrig gebliebenen Dorfbewohner trafen die Entscheidung, in einen Weiler an die Swist zu ziehen. Zwei wehrhafte Burgen zum Schutz des Weilers und der dort wohnenden Menschen stammen aus dieser Epoche, die Scheiffartsburg und Burg Kühlseggen.

Doch welche Bedeutung hat das Swister Turm heute?

Nüchtern betrachtet ist es ein weithin sichtbares, historisches, ortsbildprägendes Gebäude.

Doch das Türmchen ist auch so viel mehr. Vor Ort spüren wir die besondere Atmosphäre, geprägt von der Natur und der Geschichte. Wir genießen einen atemberaubenden Ausblick vom Swister Turm auf Weilerswist, und über die Bördelandschaft hinweg bis auf die Höhenzüge der Eifel.

Bei den Kölnern schlägt beim Anblick des Kölner Doms das Herz schneller.

Doch uns gibt der Swister Turm, egal ob es nach einer langen Urlaubsreise oder im Alltag in Sicht kommt, das Gefühl „Doheim es, wo et Türmche es“.

Festzustellen ist, die Weilerswisterinnen und Weilerswister sind großzügig und teilen gerne den Swister Turm mit dem sagenhaften Ausblick, inmitten einer großen Wiese, umgeben von Bäumen, mit Menschen, die diesen besonderen Ort zu schätzen wissen.

Regelmäßige Prozessionen aus dem Umland zeigen, dass der Swister Turm als Kapelle nach wie vor seine Anziehungskraft als Wallfahrtsort hat.

Pilger, unterwegs auf dem Jakobsweg, lädt das Swister Turm zum Innehalten und Verweilen ein.

Bezeichnend ist auch, dass im Umfeld des Swister Turms im Rahmen des LEADER-Projekts HeArt ein Ort der Begegnung in der Natur als Ruhepunkt, als Ort der Stille und Barmherzigkeit, gekennzeichnet mit einer Skulptur, einem Baum und einer Ruhebank, geschaffen wurde.

Doch es gibt auch Zeiten, vor allem an den Wochenenden, da ist es mit der beschaulichen, ja meditativen Ruhe vorbei. Der Swister Turm mit seinem tollen Ausblick am Waldrand des Villerückens ist zunehmend Anziehungspunkt für Familienausflüge mit Picknick, für wandernde und Rad fahrende Tagestouristen aus der näheren und weiteren Umgebung. Die Attraktivität des Ortes konnten wir auch der Tourismus-Organisation des Kreises Euskirchen, der Nordeifel-Tourismus vermitteln. Seitdem ist der Swister Turm als Highlight in verschiedenen Wander- und Radrouten integriert.

Legendär sind zudem die Veranstaltungen des Swister-Turm-Vereins in dem einzigartigen, bezaubernden Umfeld.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie merken, auch ich bin bekennender Fan des Swister Turms, gefangen von der außergewöhnlichen Ausstrahlung dieses Ortes.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle allen danken, die dazu beitragen, dass uns das Swister Turm an diesem besonderen Ort, dieses Symbol für unsere Heimat, erhalten bleibt.

Der katholischen Kirche als Eigentümerin,

der Gemeinde Weilerswist als bedeutender Co-Finanzier von Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten, und mit ihrem Beauftragten für Denkmalpflege, Hans Walter Rhiem,

den beiden Vereinen, die sich für den Erhalt und Pflege bzw. deren Finanzierung stark machen,

und, das möchte ich herausheben, den Aktiven des Swister-Turm-Vereins, allen voran Gerd Burghof, die sich nicht nur das ganze Jahr über selber und aktiv einbringen, sondern auch federführend das Turmjubiläum mit den Vereinen der Dorfvereinsgemeinschaft initiiert und organisiert haben.

Vielen Dank – und uns allen wünsche ich einen schönen, unterhaltsamen Abend im Zeichen des Swister Turms!