zur Geschichte des Swister Turmes

In der folgenden Übersicht sind die wesentlichen Eckdaten zum Swister Turm und seiner Geschichte aufgezählt. 

Eine zusammenfassende Beschreibung enthält eine Ausarbeitung von Dr. Franz Schorn aus dem Jahre 1980.

Weitergehende Informationen finden Sie im Bereich Literatur.

 

Swister Turm - Chronik                                                                             Download

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1100—1125 erbaut.

Überrest der alten Pfarr—und Wallfahrtskirche des untergegangenen Dorfes Swist auf dem Swisterberg. Fundamentreste des Kirchenschiffes werden dem 9. Jahrhundert zugeschrieben (Karolinger Zeit). Archäologische Funde aus der Römerzeit deuten auf die Errichtung der ersten christlichen Kirche über einem römischen Heiligtum hin.

 

19.08.1223

erste urkundliche Erwähnung einer dem hl. Gereon geweihten Kirche unter dem Patronat des Stiftes St. Gereon zu Köln.

 

1582 bis 1588

Der Kölnische Krieg brach letztlich aus, weil der Kölner Erzbischof – Kurfürst Gebhard Truchsess von Walburg – heiratete und evangelisch wurde. Da er nicht auf den Bischofssitz verzichten wollte, setzte ihn Papst Gregor XIII ab. Der Kurfürst unterlag im dann folgenden Krieg dem Heer seines Nachfolgers Ernst von Wittelsbach.

Dieser Krieg war letztlich Auslöser dafür, dass die Menschen die Ortschaft Swist aufgegeben haben und in den Burgen Kühlseggen und Scheiffahrtsburg Schutz suchten. Hier entstand dann die vergrößerte Ortschaft Weilerswist.

 

16./17.Jahrhundert

Blütezeit der Wallfahrt. Die Pilger beteten um Fruchtbarkeit, gute Ernten und erflehten Schutz vor Pest, Hunger, Krieg und Seuchen. Verehrung der drei Jungfrauen Fides (Glaube), Spes (Hoffnung) und Caritas (Liebe).

 

18. Jahrhundert

Allmählicher Verfall der Bergkirche, Übergang der Pfarrrechte an die Pfarrkirche St. Mauritius zu Weilerswist.

 

1802

Verstaatlichung des Klosterbesitzes unter Napoleon, die Kirche wird Eigentum der Zivilgemeinde Weilerswist.

  

1828/30

Abriss des Kirchenschiffes wegen Baufälligkeit.

 

1854

Instandsetzung des Turmes und Einrichtung eines Betraumes im Innern, Wiederbelebung der Wallfahrt

 

1976/78

Umfangreiche Sanierung des Turmes.

 

2002

Am 24.09.2002 unterzeichnen die Kirchengemeinde St. Mauritius und die Zivilgemeinde Weilerswist einen Übertragungsvertrag. Die Kirchengemeinde St. Mauritius wird Eigentümerin des Swister Turm - Geländes.

Am 06.10.2002 gründen 67 Personen auf dem Swister Turm Gelände den Verein "Swister Turm e.V."

 

2005 - 2006

Instandsetzung des Turmes: Fundamente, Fassade, Öffnung zum ehemaligen Kirchenschiff durch eine Glastüre und Neugestaltung des Vorplatzes; Pflasterung des Vorplatzes in den Abmaßen des ursprünglichen Kirchenschiffes mit integrierter Jakobsmuschel

 

30.07.2006

Einsegnung der Turmkapelle als Wallfahrtsstätte durch Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln

 

2008

Einfriedung des Swister Turm-Geländes (im wesentlichen zum Wildschweinschutz)

 

2009

Der Swister Turm e.V. errichtet auf dem Gelände eine Toilettenanlage mit einem  Geräteabstellraum.

 

2014

Rekonstruktion der neunten Kreuzwegstation („Fußfall“) durch Steinmetzmeister und Bildhauer Jakob Esser. Einsegnung durch Pfr. Bartylla am Pfingstmontag. - Der Geräteabstellraum wird durch einen Anbau erweitert.

  

2015

 Jeweils in der Weihnachtszeit ab 2015 schmückt den Innenraum des Turm eine  Krippe aus Lindenholz mit den Figuren der Hl. Familie in Lebensgröße

 

2019

Das Gelände und die Hänge um den Turm werden begradigt bzw. abgeflacht. Rund 700 Tonnen Mutterboden werden aufgebracht.

 

2020

Kunstprojekt „Heart – Orte der Stille und Barmherzigkeit“ wird  installiert

 

2023

Zum Pfingstfest feiern mehr als 1200 Besucher aus Weilerswist und Umgebung ein großes Familienfest zum 800 jährige Bestehen des Swister Turmes. 

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Einblicke in die jüngste Vergangenheit mit einigen Rückblicken in die Zeit ab 1664

(Die Bilder und Texte wurden uns von Frau Chr. Schorn, Herrn St. Bauer, dem Heimat-Verein Weilerswist e.V. dem Gemeindearchiv und von Karlheinz Flinspach, LVR Köln zur Verfügung gestellt; herzlichen Dank!)


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Eine kleine Kostbarkeit!

Dieser Auszug aus der Karte des Swisterberges von 1664 zeigt deutlich den damaligen Kirchenbau mit nebenstehenden Häusern.


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Um 1760 lebte auf dem Swisterberg "Schwöste Anton".1956 schrieb Hr. Dr. Franz Schorn in der Kölner Rundschau über ihn...

In dem Bericht über "Schwöste Anton" wird das Donatusbild erwähnt, von dem wir hier einen Auschnitt zeigen - auch mit einer Kurzfassung der Turm-Geschichte. Es hängt heute im Altarraum der 

St. Mauritius Kirche.



1863 Der “Fußfall“

Die neunte Station des Kreuzweges, im Volksmund kurz “Fußfall“ genannt, befand sich rechts am Fuße der Lindenallee, die zum Swister Turm hinaufführt. Sie wurde bei einem Verkehrsunfall schwer beschädigt, 1977 abgebaut und später entsorgt.

Der “Fußfall“ gehörte zu den 14 Kreuzwegstationen, die 1863 von der Kirche beginnend entlang der Kölner Straße bis hinauf zum Swister Turm aufgestellt worden waren. Die letzte Station, die Grablegung Christi, befand sich in der Turmkapelle.

Heute sind die restaurierten Reliefs des Kreuzweges in neuen Steinstelen entlang der alten Immunitätsmauer des Kirchplatzes untergebracht. Die neunte und vierzehnte Station wurden entsprechend ergänzt.

(Die beiden Fotos von Hr. W. Krämer zeigen die notwendig gewordene Demontage der Kreuzwegstation.

Auf dem oberen Foto ist Herr W. Krämer selber zu sehen.)



Die 11. Station des Kreuzweges "Jesus wird ans Kreuz genagelt" stand - von unten gesehen - links vom Swister Turm. - Im Hintergrund kann man das Wasserbassin erkennen und links die damals neuen Häuser am Swister Berg.

Foto: Winand Krämer



zw. 1846 & 1868

Anordnung von Pastor H. Vogt zum Abhalten der Prozessionen zum Swister Berg



1875

- ein Chronikfragment -

Die Entstehungsgeschichte des Ortsnamens Weilerswist im Zusammenhang mit dem Swister Turm & der erste Förderverein



1876

Gertrud Pesch angeklagt wegen Teilnahme an einem Bittgang - ein Zeitdokument aus dem Familienbesitz der Familie Pesch

* * *

Bittgänge (für gutes Wetter, für eine gute Ernte...) zur Swister Berg Kapelle waren früher üblich. Die Auswirkungen des Kulturkampfes hat Frau Christel Schorn in den Weilerswister Heimatblättern Nr. 24 am Beispiel der Familie Pesch anschaulich dargestellt.



etwa 1897

Ausschnitt aus einer Ansichtskarte

 

Foto: Sammlung Horst Bursch



1916

Am Swister Turm

Kinder am Swister Turm



zw. 1920 & 1930

Predigt am Swister Turm anläßlich einer Wallfahrt



1924

Entwurf zum Wiederaufbau der Kirche auf dem Swister Berg



1931

 



1933

Liebevoll und mit scharfem Blick für die Landschaft und das Bauwerk zeichnet P.A. Tholen aus Köln im Sommer 1933 für das Rhein. Landesmuseum in Bonn ein Bild von der Entstehungsgeschichte des Swister Turmes und der Verehrung von Fides, Spes und Caritas.



1933

Das Swister Türmchen, links

Linolschnitt v. P.A. Tholen

& rechts ein Stich, o.J.



1949

Ansicht des Wasserspeichers



1950

Winter am Swister Türmchen



1952

Ansicht des Swister Türmchens



1953

Motocross am Swister Türmchen



1963

Südwest-Ansicht des Turmes



60er-Jahre

Foto von der Lindenallee

von  Hr. Winand Krämer



1973

Der Swister Turm im Winter



2003 

Die Glocke im Swister Turm



ohne Datum

Postkarte Lindenallee